Die Skating Vanities und ihr Stern Gloria Nord

Die Gruppe der Skating Vanities beeinflusste die Geschichte seit der Entstehung in 1942. Unter den Skatern kannte man kaum Berühmtheiten mit einem ähnlichen Bekanntheitsgrad wie Gloria Nord, die Muse von Harold Steinmans Gruppe...

Par Vernon SULLIVAN

Die Skating Vanities und ihr Stern Gloria Nord

Biografie von Gloria Nord (Gloria Nordskog)

Gloria NordGloria Nordskog wurde am 02. August 1922 geboren und sie starb am 30. Dezember 2009. Sie war eine amerikanische Tänzerin, sowohl im Eiskunstlauf als auch auf Rollschuhen. Sie bekam die Spitznamen „Sonja Henie on wheels“ und „the Sonja Henie of the Roller Rinks“. Millionen Fans schauten in den Jahren 1940- 1950 wegen ihrer „lodernden Theatralik“ zu ihr hinauf.

Die Kindheit von Gloria Nord

Gloria Nord hat norwegische, französische und englische Wurzeln. Sie wuchs in Santa Monika, Hollywood und Kalifornien auf. Sie war die jüngste von fünf Kindern von Andrae Nordskog. Er war Sänger und Pionier im musikalischen Aufnahme- Business. Er organisierte die ersten Hollywood Bowl Konzerte.

Als Kind tanze sie klassischen Tanz und auch Ballett. Sie liebte auch das Rollschuh-Laufen. Eine ihrer Schwestern malte künstliche Blumen für einen Kinofilm, eine andere sang in einem Nachtklub in Kalifornien und eine Weitere gründete ein Orchester, das 100% aus weiblichen Musikerinnen bestand. Eine durch und durch künstlerische Familie!

Bereits mit nur 15 Jahren war sie eine vollendete Künstlerin. Sie wollte in einer Komödie mitspielen und Schauspielerin werden. Sie ging auf die Künstlerschule in Hollywood von Mrs. Long.

Aus Hollywood, zum Roller Bowl und schließlich zu den Skating Vanities

Das Bestreben von Gloria am Broadway zu singen und zu schauspielern, wurde durch Sid Gauman geändert. Er war bekannter Magnat im Kinobusiness, der im Süden Kaliforniens den Hollywood Roller Bowl auf dem Sunset Boulevard 1938 eröffnete.
Ihr Bruder Bob, baute ihr einen Rollschuh, den sie im Bowl ausprobierte. Grauman engagierte sie für seine Show. In den drei Vorbereitungswochen, demonstrierte Gloria in einer Show die Rollschuhe. Sie wurde durch die Zeitschrift Skating Review unterstützt und startete eine Tournee in den USA.

Das Klatschblatt Pittsburg Post erwähnte ihren Auftritt im Etna Rena Rollertorium am 17. September 1941. Sie erschien auch in den Filmen „It Happened on Rollers“ und „Skate Scrapes“.

Harold Steinmann sah zuvor, wie sie als Mädchen eine Show im Eiskunstlaufen an der Pazifikküste bewarb. Er behielt sie in Gedanken und wandte sich bei der Entstehung der „Skating Vanities 1942″ wieder an sie. Der ursprüngliche Name lautete „Roller Follies“, aber Gloria überzeugte Steinman den Namen bei der Fusion mit der Roller Derby Show zu ändern.

„Das Derby ist der Wahnsinn!“

Gloria Nord im Saturday Evening Post 1988

Gloria Nord à l'affiche en 1948Steinman nahm ein Darlehen von 10.000$ auf, um die „Skating Vanities“ zu gründen, bei dem Gloria Nord und 100 weitere Rollkunstläufer zur Show gehörten. Er machte sich Sorgen, dass die Rollschuhe zu laut seien könnten und somit die Show gefährden könnten. Er verwendete deshalb einen Boden und Rollen aus gepresstem Holz.
Gloria Nord blieb die Hauptdarstellerin zwischen 1942 bis 1950. In den ersten zwei Tourneen besuchten über 1 Millionen Menschen die Show in 20 Städten.

Gloria Nord im Milwaukee Journal am 08. April 1942

„Auf 20 Rollkunstläufer, gibt es einen Eiskunstläufer. Es ist schwieriger eine Einheit auf Rollen zu bilden, als auf einer Kufe. Es ist viel schwieriger auf Rollen zu tanzen und Figuren zu zeigen. Man kann da nicht so leicht auf der Mitte von der Kufe Pirouetten drehen. Auf Rollen erfordert es einen deutlich höheren Anspruch an das Gleichgewicht. Ich denke, dass unsere Show mehr bieten kann, als eine Show auf dem Eis. Mit Rollschuhen kann man mehr zeigen. Zum Beispiel, dass unsere gesamte Crew Stepptanz auf Rollschuhen machen kann.“

1943 beschrieb der Sport-Schriftsteller Harry Grayson Gloria Nords Auftritt wie folgt:

„Diese kleine Frau ist sehr wichtig für 15 Millionen Rollschuhläufern. Es gibt 4000 Rollschuh-Arenen im Land und 200 Eishallen. Auf 20 Rollkunstläufer kann man einen Eiskunstläufer zählen. Die Rollschuhe haben die besten Menschen aus allen Altersgruppen erobert.“

1944 nahm Gloria in einer Szene beim „Pin Up Girl“ mit Betty Grable teil. Im Milkauwee Journal wird sie am 27. Juli 1943 mit der bekannten Eiskunstläuferin Sonja Henie verglichen.
Gloria Nord wir das berühmte Pin-Up-Girl der amerikanischen Soldaten während des 2. Weltkrieges.

Douglas Breniser et Gloria Nord

Das Programm der Skating Vanities präsentierte Nord folgendermaßen:

„Die charmante Gloria Nord ist eine 21-jährige Ballerina der „Skating Vanities“, hat einen doppelten Anspruch auf Berühmtheit. Sie ist nicht nur bekannt für ihre Künste auf den Rollschuhen, sondern ist auch eines der schönsten Mädchen Amerikas. Sie wurde für ihren Solo-Auftritt im Film „Pin-Up-Girl“ stark bejubelt. Ihre Fotografien waren bei amerikanischen Militärsoldaten auf der ganzen Welt gefragt.“

Die weltweite Anerkennung der Skating Vanities

 Die Skating Vanities machten Touren durch die USA, Kanada, verschiedene Hauptstädte Europas und Australien. Die Show wurde an beliebten Stätten wie dem Madison Square Garden in New-York oder Los Angeles‘ Pan Pacific Auditorium.
Die Skating Vanities traten 1950 auch im Palais des Sports in Paris auf. Die Stars der Show waren Gloria Nord und Douglas Breniser.

Joe Cody, alias „Bobby May“ – der Jongleur auf Rollschuhen

Unter den Mitgliedern der Crew muss man Bobby May zitieren. Als professioneller Jongleur wurde er 1944 ein Teil der Gruppe. Er verbrachte Wochen damit auf Rollschuhen laufen zu lernen. Bis zu 9 Stunden trainierte er pro Tag, um auf Rollschuhen jonglieren zu können. May verließ die Gruppe, um auf dem Eis 1947 seine Karriere weiterzuführen. Ab 1949 arbeitete drei Jahre lang bei Holiday On Ice. Man sah ihn zwischen 1956 – 1957 wieder auf der Bühne in Nord- und Südamerika mit der Königin auf dem Eis… Sonja Henie.

Von den Rollschuhen auf Eis

Gloria Nord sur glace

1950 wandte Gloria Nord sich zum Eiskunstlaufen und nahm an einer Produktion in Wembley Arena von London teil. Die Beliebtheit des Roller Derby zu dieser Zeit half ihr wohl bei der Entscheidung. Sir Arthur Elvin, der Sportinitiator, unterstützte sie auf ihrem Weg. 1953 eroberte sie die britischen Herzen und trat selbst vor Königin Elizabeth II mit der Show „Extasy on Ice“ und „Robinson Crusoe on Ice“ auf.

„Ich hatte ein wundervolles Leben, aber ich konnte nach den Shows kaum mehr laufen.“ – Gloria Nord

Bis 1960 trat sie regelmäßig auf die Bühne. Ihre kühnen, mutigen Sprünge sind dem Publikum in Erinnerung geblieben. Stürze waren eine Seltenheit bei ihr. Sie erinnerte sich lediglich an einen Sprung, bei dem sie von einem Tänzer zum anderen geworden wurde. Ihre letzte Show fand in Los Angeles statt. In ihrer Rente wurde sie zweimal an der Hüfte operiert. Nach zwei Hochzeiten und zwei Scheidungen, blieb sie kinderlos. Sie war viel mit ihren Neffen und Nichten zusammen: Carla Wales, Dorice Mabus, Jerry Nordskog und Brian Whiteside.

Ihre letzten Jahre verbrachte sie in Mission Viejo (Kalifornien) und starb dort am 30. Dezember im Alter von 87 Jahren.

„Sie hatte ein derartiges Charisma, dass der Zuschauer sich immer bewusst war, was für ein Star sie war.“

Roy Blakey, ehemaliger Tänzer des Holiday On Ice

Video einer Show der Skating Vanities in den 40er Jahren

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Auteur
Vernon SULLIVAN 'SULLIVAN'

Passionné de roulettes devant l'éternel, le jour j'écume le bitume. Si je me crashe, si je tombe, ma peau s'arrache mais pas mon coeur de roller !

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