Die Geschichte von John Spence, ein genialer, unbekannter Erfinder eines Rollschuhs in Großbritannien
Die Biografie von John Spence könnte ein Kindergeschichte sein. Er war Erfinder im XIX Jahrhundert und arbeitete in seinem Leben in vielen verschiedenen Bereichen, auf der Suche nach seinem richtigen Weg. Seine Träume und sein Alltag drehten sich um die Mechanik...
Par Vernon SULLIVAN

Biografie von John Spence
John Spence war der Sohn eines Gerbers in Linlithgow. Bereits mit vier oder fünf Jahren entdeckte er seine Vorliebe für die Mechanik. Er konnte jedoch nicht aus Büchern lernen, da die technischen Voraussetzungen bei ihm nicht vorhanden waren.
Dies hinderte ihn jedoch nicht daran seine Fähigkeiten durch das Beobachten zahlreicher Maschinen und deren Funktionsfähigkeit, zu erweitern. Sein kindlicher Geist wurde durch Rollen und Hebeln fasziniert und er war nur glücklich, wenn er etwas mit seinen Händen bauen konnte.
Schuster aufgrund der Umstände
Mit 12 Jahren lernte er bei einem Schuster, wurde aber nie unter Vertrag genommen. Er lernte so schnell dazu, dass er nach ein bis zwei Wochen Beobachtung bereits ohne Hilfe arbeiten konnte.
Vom Schuh zum Dampf
Nach ein paar Jahren, war er es leid als Schuster zu arbeiten und entschied sich nach Glasgow zu gehen. Er versuchte eine Arbeit in den lokalen Handwerksbetrieben zu finden, blieb jedoch erfolglos. Er kehrte somit in seine Heimatstadt Linlithgow zurück und bekam die Aufgabe der Überwachung einer Dampfmaschine. Er musste die Maschine ölen und den Ofen in Betrieb halten. Seine Freunde konnten nie verstehen, welche Befriedigung er in dieser Aufgabe fand, aber ihn machte es glücklich die Rollen beobachten zu können.
Der Schuh aus Stoff
Nachdem er zwei Jahre begeistert das mechanische Ballett beobachtete, griff Spence wieder auf die Herstellung von Schuhen zurück… aber die Mechanik jagte weiter seinen Geist. Er erfand also zu Gunsten seiner Geldbörse, Frau, Familie und Freunden, weiterhin verschiedene Maschinen.1814 war er es so leid in der Schuhfabrik zu arbeiten, dass er mit dem Verkauf von Stoffen begann. Er baute eine Nähmaschine und stellte Klamotten her.
John Spences Vorreiter des Autos
Sein Verlangen etwas Großes durch Mechanik zu bewirken, ließ ihn seine Arbeit als Klamottenhersteller wieder einstellen. Er konzentrierte sich nun auf Maschinen zum Fortbewegen oder Vortriebsmaschinen, die mit Hilfe von menschlicher Hand- bzw. Fußarbeit in Bewegung gesetzt werden. Er fuhr mit einem seiner Fahrzeuge von Linlithgow nach Edinburgh, wo er es dann seine Erfindung vorstellte. Dieses Auto fuhr auf vier Reifen und konnte drei Personen befördern. Zwei Mitfahrer verfügten über Tretkurbeln, um das Auto fortzubewegen.
Auf der Suche nach der ständigen Bewegung
Wie viele Erfinder seiner Epoche, wollte er eine Maschine für die Fortbewegung kreieren. Er kündigte die geplante Erreichung seines Ziels zwischen 1814 und 1818 bei seinen Freunden an. Diese Neuigkeit verbreitete sich schnell im Land und viele Wissenschaftler kamen in sein Haus, um die Maschine, die auf Basis magnetischer Kraft funktionieren soll, zu begutachten. Selbst das Edinburgh Magazine schrieb einen Artikel im Mai 1818 einen Artikel über die Maschine. Man bat ihn mit seiner Maschine nach Edinburgh zu kommen, damit sie die ganze Welt begutachten kann. Phrenologen maßen seinen Kopf und schlussfolgerten, dass er ein Genie der Mechanik war. Nach einem Monat Aktivität, stoppte die Maschine. Der Erfinder erlaubte niemandem seine Maschine zu untersuchen und er verlor seine gesamte Berühmtheit.
Die Bewegung von der dauerhaften Bewegung zum Veloziped
Spence erfand noch weitere Maschinen. Er wandte sich der Konstruktion von Velozipeds oder Maschinen, die Pferde und ihre Reiter imitieren. Mit einem Rad vorne, das mit einem Rad hinten durch eine sattelförmige Stange verbunden ist, reiste Spence von Edinburgh nach Glasgow. Er bewegte sich durch Abstoßbewegungen seiner Füße auf dem Boden vorwärts. Vor diesem Vorhaben war er nicht besonders ausdauernd, aber das änderte sich nun. Bergab schaffte er es sogar nur auf einem Fuß auf dem Sattel zu fahren. Für die Balance streckte er dabei ein Bein vom Körper weg. Durch das Vorstellen seiner Maschine und das Üben lassen, konnte er etwas Geld verdienen.
Spences tragbares Haus
John Spence baute ein tragbares Haus aus Holz in Fountainbridge, ein Vorort der Metropole Ecossaise. Das Haus wurde mit drei Etagen gebaut und konnte nach Lust des Besitzers bewegt werden. Einmal wurde es 10km fortbewegt. Er lebte zwei Jahre lang selbst in diesem Haus und einer seine Söhne wurde darin geboren. Seine Frau eröffnete darin ein Früchtegeschäft. Menschen kamen von weit her, um dieses „bewegbare Haus“ zu bewundern. Der Bau hat ihn ca. 30 Pounds gekostet. Er verkaufte es an einen Bewohner in Fife. Bis heute ist es eines der beachtlichsten Häuser Großbritanniens.
Der Schuster behält trotz Schwierigkeiten seinen erfinderischen Geist
Nach einigen Schwierigkeiten kehrte John Spence zu seiner alten Arbeit als Schuster in Edinburgh zurück und blieb auch dabei. Seine Energie konzentrierte sich auf zwei neue Erfindungen: eine Mähmaschine, die zumindest in der Theorie sehr einfallsreich war. Sie sollte in der Lage sein ein ganzes Feld auf einmal zu mähen. Sie sollte auf Rollen fahren und von Pferden gezogen werden. Die letzte Erfindung, der er sich widmete, war die Erfindung eines Rollschuhs für festen Boden (im Vergleich zu Eislaufschuhen). Er wollte mit den Velozipeds mithalten. Einer seiner Söhne zeigte sich sehr talentiert auf diesen kleinen Maschinen und konnte bis zu 8 Meilen pro Stunde (ca. 13 km/h) schnell fahren. Es ist offensichtlich, dass sich jeder mit einem Benzinmotor auf Asphaltstraße zügig vorwärts bewegen kann.
Chambers’s Edinburgh Journal – volume 7 – 1839
Im Gegensatz zu seinen Zeitgenossen wie Tyres, erreichte John Spence nie der Reichtum. Er gehörte dabei jedoch zu den Menschen, die immer an ihre Erfindungen geglaubt haben und ihren Träumen nachgeeifert haben, egal was ihnen in den Weg kam. Eine wahrhaftige Naturgewalt, die wir noch 200 Jahre später ehren wollen!