John Joseph Merlin – der erste offiziell anerkannte Erfinder des Rollschuhs
Man munkelt, dass ein eher unbekannter Holländer den Rollschuh zuerst erfunden habe, der mit diesem entlang der Kanäle fuhr. Von ihm findet man jedoch keine Spuren. Im Gegensatz zum Belgier John Joseph Merlin, der seine Erfindung nachvollziehbar dokumentierte. Ihm schulden wir einen Artikel...
Par Vernon SULLIVAN

Biographie von John Joseph Merlin (1735-1803)
Jean Joseph Merlin wurde am 17.09.1935 in Huy (Belgien) geboren und starb in London (England) im Alter von 68 Jahren. Ihm verdanken wir die ersten Rollschuhe

Als junger Mann arbeitete er in Paris, wo er Uhren, Spieluhren, Musikinstrumente und andere Dinge herstellte, die eine mathematische Präzision verlangten.
Richtung England
Im Mai 1960 war er 25 Jahre alt. Er verlässt Paris für eine Einladung in die Royale Akademie der Wissenschaften in England. Er begleitet den spanischen Ambassadeur Count de Fuentes, mit dem er einige Jahre im Soho Square lebte. Er wurde Direktor des Cox Museums in Sprint Gardens in der Prince Street. Dort wurden Musikinstrumente ausgestellt. Er stellte außerdem auch Automaten her. Schließlich eröffnet er auch sein eigenes Museum der Mechanik im Hanover Square, in der Oxford Street. Dort kann man seine Ausstellungen und Erfindungen besichtigen. Man gab diesem Ort den Namen „Merlin’s cave“. Die Besucher können dort mit der Geldmaschine spielen, die Uhren und die mobilen Vogelkäfige betrachten, Spieluhren anhören und für ein paar Schillings auch mit dem rollenden Stuhl fahren.
Merlins Rollschuhe
Seine ersten Rollschuhe fuhren auf Rollen aus Metall. Er trug sie häufig, um Werbung für seine Erfindungen und sein Museum zu machen. Das Bremsen und Richtungswechseln waren jedoch etwas problematisch und seine körperlichen Fähigkeiten reichten nicht aus, um diese Defizite wieder auszugleichen. Er zeigte sie also regelmäßig ohne Patentierung.
Der Thomas Busby’s Concert Room and Orchestra Anectodes (1805) beschrieb ein unglückliches Ereignis von Merlin während einer Demonstration seiner Rollschuh-Künste:
„Eine seiner neuen Erfindungen sind Schuhe auf Rollen, mit denen man sich fortbewegen kann. Mit eben diesen ausgestattet und einer Violine in der Hand, mischte er sich in eine bunte, von Mrs. Cowleys verkleidete Gruppe, in Carlisle House. Durch die Unfähigkeit zu bremsen oder seine Richtung zu wechseln, schmetterte er in einen sehr wertvollen Spiegel, zerbrach dabei sein Instrument und zog sich schwere Verletzungen zu.“
Merlin und seine Zeitgenossen
Merlin war einer der „Favoriten“ im Hause Burney. Durch Fanny Burley wird er als einen lustigen und angenehmen Gesprächspartner beschrieben. Sie bezeichnet ihn auch als jemanden, der seine Meinung bei Jedem und über alles mit der größten Franchise äußern kann. Er zeigt seinen Respekt gegenüber der Höflichkeit, die man ihm bietet.
Die Magie des Merlin greift durchaus weiter, als die der Rollschuhe
Die meisten Erfinder werden nur durch eine ihrer Erfindungen bekannt, aber meistens probieren sie ihr Talent auch auf anderen Gebieten aus. John Joseph Merlin macht der Regel keine Ausnahme und glänzte mit seiner Spieluhr Cygne d’argent, die er mit James Cox entwickelte. Sie funktioniert noch immer. Man findet sie im Bowers Museum in Barnard Castle in England. Gebaut wurde sie 1773. John Bowed verkaufte sie 1872 an einen pariser Juwelier für 200 pounds!
Ist die Uhr zusammen gebaut, so drehen sich die Glaszeiger und die Spieluhr spielt ihre Musik. Es gibt einem die Illusion plätscherndes Wasser zu hören. Der Schwan dreht seinen Kopf nach links und rechts- bemerkt einen Fisch und versucht ihn zu schnappen (ornithologisch inexakt, denn Schwäne essen keine Fische). Der Kopf des Schwanz kehr wieder zu seiner Ursprungsposition zurück. Der Bewegungsablauf dauert ca. 40 Sekunden. Um den Mechanismus zu schonen, wird der Schwan nur einmal am Tag um 14 Uhr aktiv.
Merlin kooperierte auch mit Cox, um eine Uhr herzustellen, die sich durch Luftdruck steuern ließ.
Wir verdanken ihm außerdem:
- einen automobilen Rollstuhl
- ein System um Haushälter zu rufen
- spezielle Karten für Blinde
- eine Pumpe, um die verbrauchte Luft zu vertreiben
- einen drehenden Tee-Tisch
- einen Streitwagen mit einer Art Kilometerzähler
- ein Klavier mit sechs Oktaven 1775, der Vorgänger des Broadwook Klaviers mit fünfeinhalb Oktaven
- er verbesserte das Cembalo und kreierte eine Drehorgel, die 19 Lieder spielte
Das Erbe von Merlin
Da Merlin nicht verheiratet war, vermachte er seinen Besitz an seine zwei Brüder und seiner Schwester, die im Ausland lebten. Die Einzelheiten seiner Erfindungen listete Richard Altick in „The Show of London“ (1978) auf.
An engraving showing Merlin and his mechanical chariot was published in Kirby’s Wonderfud and Scientific Museum (1803). An engraving of his mechanical wheelchair appeared in „Achermann’s Repository of arts (1811). Das Ölportrait, das von Thomas Gainsborrow (Bild unten) gemalt wurde, ist im Kenwood House, Hampsead ausgestellt. Nachdem es von einer anonymen Person 1973 gemietet worden ist, kaufte Kenwood das Gemälde 1983 wieder zurück.
Links
Philip H. Highfill; Kalman A. Burnim; Edward A. Langhans (1984). A Biographical Dictionary of Actors, Actresses, Musicians, Dancers, Managers, and Other Stage Personnel in London, 1660-1800: M’Intosh to Nash. SIU Press. ISBN 978-0-8093-1130-9.
John Jacob; Iveagh Bequest, Kenwood (London, England); GLC Public Relations Branch – édited in London by Iveagh Bequest, Kenwood : Greater London Council, 1985., John Joseph Merlin: the ingenious mechanick
Porträt von Merlin : Thomas Gainsborough